Mildstedt, 12.07.2017
Die Teilhabe von Menschen an der Gesellschaft beginnt dort, wo sie wohnen: in der Nachbarschaft. Doch um eine Teilhabe zu ermöglichen, erfordert es zielgerichteter Aktionen, die sich an den Bedarfslagen und den Potenzialen der Menschen vor Ort orientieren. Um den Menschen in Mildstedt auch im hohen Alter ein selbstbestimmtes Leben im gewohnten Wohnumfeld zu ermöglichen, hat die AWO Pflege Schleswig-Holstein über die Stiftung Deutsches Hilfswerk im Jahr 2016 für Mildstedt ein Quartiersentwicklungsprojekt auf den Weg gebracht.
Am 1. Juli 2017 feierte das Projekt sein einjähriges Bestehen. Ein Grund für die Quartiersentwicklerin Cosima Mähl ein Zwischenresümee zu ziehen: „Hinter uns liegen 365 intensive Tage. Wir haben das Dörpshus offiziell eröffnet und gemeinsam mit den Akteuren vor Ort vielfältige Angebote für die Mildstedter geschaffen.“ Mit Informationsveranstaltungen zum Umgang mit Demenz, Klönschnacknachmittagen, Gedächtnistraining und Trommelworkshops sei nur eine kleine Auswahl des abwechslungsreichen Programms genannt.
Doch damit nicht genug. „Ziel ist es, die Mildstedter zusammenzubringen, sie zu informieren und ihnen eine Plattform zum Austausch zu geben“, sagt Peter Henkens, AWO Ortsvereinsvorsitzender Mildstedt. Aus diesem Grund wird nun in Fortsetzung zum letzten Bürgerdialog eine Informationsveranstaltung zum Thema Wohnen im Alter geplant, eine Nachbarschaftshilfe konzipiert und am fortlaufenden Programm für das Dörpshus gefeilt.
Alle drei Aspekte sind arbeitsintensiv und von Cosima Mähl allein gar nicht zu bewerkstelligen. Aber das ist auch nicht das Ziel. Unterstützt wird die Quartiersentwicklerin durch ein breites Kooperationsnetzwerk, an dem sich unter anderem Schule, Kindergarten und Kirche beteiligen. Susanne Eisenstein Einrichtungsleitung des AWO Service- und Wohnzentrum Mildstedt betont die Vorteile der sozialraumorientierten Kooperationen: „Die Lebensqualität der Mildstedter kann erhöht werden, je besser lokale Hilfen und Strukturen aufeinander abgestimmte und bedarfsorientierte Angebote bieten.“ Hierbei schließt Cosima Mähl die Anwohner*innen nicht aus, denn letztlich lebe das Projekt von der Partizipation der Bürger*innen: „Ich wünsche mir, dass die Menschen mit Ideen auf mich zukommen. Gemeinsam kann man überlegen, wie sich diese Ideen umsetzen lassen. Und als Veranstaltungsort steht das Dörpshus sowieso immer offen.“