Die „Große Freiheit“ haben rund 40 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO Pflege aus Neumünster, Wedel, Elmshorn und Tornesch Ende Juli genossen – und bei einer rund einstündigen Führung hinter die Kulissen der Reeperbahn nicht nur gelernt, dass der Name der bekanntesten Straße Hamburgs nichts mit dem heutigen Vergnügungsviertel und den Freizügigkeiten rund um St. Pauli zu tun hat.
„Es war richtig spannend, mehr über die Reeperbahn zu erfahren“, erzählt AWO Regionalkoordinator Franz-Ulrich Löning Hahn, der den Ausflug als Dankeschön für die Ehrenamtlichen initiiert hatte. „Gelernt haben wir zum Beispiel, dass der Ausdruck ‘Große Freiheit“ von der Religions- und Gewerbefreiheit herrührt, die in dem Niemandsland zwischen den beiden Stadttoren Hamburgs und der damals noch dänischen Stadt Altona herrschte“, erzählt Franz-Ulrich Löning-Hahn. „Aber auch dass hier, auf der Reeperbahn, Hagenbeck mit seinen Tiershows begonnen hat und sogar die Beatles mal auf der Davidwache übernachten mussten, weil sie sich bei einem ihrer Aufenthalte in der Stadt daneben benommen hatten.“
Besonders spannend fanden die Teilnehmer des Dankeschön-Ausflugs auch die Information über den Geldautomaten, der direkt gegenüber der Reeperbahn steht: 17 Millionen Euro werden hier jeden Monat abgehoben, das sind rund 870 Euro pro Abhebung, erfuhren sie bei der Führung – und ahnten zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass das Geld an diesem Tag noch eine ganz besondere Rolle spielen würde. Denn als die Gruppe der Ehrenamtlichen im Anschluss an die Führung das Schiff bestieg, das sie die Elbe hinunter an Blankenese vorbei bis nach Wedel bringen sollte, war genau das plötzlich verschwunden: „Ein Kollege hatte das Geld für den Nachmittagssnack und die Fahrkahrten in einer Mappe neben sich gelegt, und als das Schiff plötzlich schaukelte, hörten wir es nur noch ‘platsch’ machen – und sahen, wie Geld und Fahrkarten auf dem Wasser im Hafen davon schwammen“, erzählt Löning-Hahn.
Irgendwie kamen am Ende dann auch ohne Geld alle wohl behalten zurück nach Hause – mit vielen Erinnerungen an einen besonderen Ausflug „als Dankeschön für die tolle Arbeit, die die Ehrenamtlichen das ganze Jahr über in den WOHNpflegen, Tagespflegen und Servicehäusern der AWO Pflege leisten – all die Dinge, die wir auch gerne tun würden, für die wir aber leider nicht immer genug Zeit haben“, so Löning-Hahn.