Bei Schulabgängerinnen und Schulabgängern sowie in der Öffentlichkeit gelten Pflegeberufe als wenig attraktiv. Schichtarbeit und sowohl körperlich, als auch psychisch belastende Arbeitsbedingungen bei schlechter Bezahlung und geringen Karrierechancen werden als Gründe angeführt. Kaum jemand wagt die Altenpflege als Trend- oder Traumberuf zu bezeichnen. Die seit Jahren steigenden Ausbildungszahlen beweisen aber, dass die Arbeit in der Pflege viel besser ist als ihr Ruf.
Von der Notwendigkeit, junge Menschen gerade im Bereich der Altenpflege zu qualifizieren, ist die AWO Pflege überzeugt. „Angesichts der steigenden Anforderungen in der Pflege kommt deshalb dem Einsatz qualifizierter und akademisch ausgebildeter Pflegekräfte eine besondere Bedeutung zu“, sagt Uwe Braun, Leiter der AWO Pflege Schleswig-Holstein, anlässlich des Welttages für den Kompetenzerwerb junger Menschen. „Wir eröffnen jungen Menschen verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten in der Pflege, dazu gehört auch das Angebot eines dualen Pflegestudiums in Kooperation mit der Universität Lübeck“.
„Altenpflege ist mein Wunschberuf. Bisher hat die Zeit im FSJ meine Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen und ich freue mich riesig auf das Studium“, sagt Timon Karsten Dahm aus Schnakenbek im Kreis Herzogtum-Lauenburg. Seit Ende 2016 absolviert er im AWO Wohn- und Servicezentrum Lauenburg ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Ab Oktober 2017 wird er das duale Pflegestudium an der Universität zu Lübeck beginnen und gleichzeitig bei der AWO Pflege in Lauenburg mit der Altenpflegeausbildung starten. „Nicht zuletzt haben die vielen positiven Rückmeldungen vonseiten der Bewohner*innen und anderer Mitarbeiter*innen dazu beigetragen, dass wir Timon die Zusage gegeben haben, die Altenpflegeausbildung mit dem Bachelor Pflege zu verbinden“, sagt Silvia Hennig, Leitung der AWO Pflege in Lauenburg.
Der achtsemestrige Studiengang ist einer der wenigen Pflege-Studiengänge in Deutschland, der direkt an die Universitätsmedizin angegliedert ist. Mit dem Bachelor of Science haben die Absolvent*innen die Möglichkeit, weiter in der Praxis zu arbeiten oder den Masterstudiengang zu besuchen.