Gegen die Einsamkeit in Pflegeeinrichtungen in Corona-Zeiten

3. April 2020

AWO ruft zu Spenden von alten Tablets, Schutzmasken und Seniorentelefonen auf – auch Briefe, Postkarten und Bilder helfen alten Menschen in Zeiten von Besuchsverboten

 

Kiel. Um den Bewohner*innen in Pflegeeinrichtung gerade in dieser schwierigen Zeit des Besuchsverbots während der Corona-Krise den Kontakt mit den Angehörigen zu erleichtern, ruft die AWO Schleswig-Holstein alle Menschen zu Spenden von alten nicht mehr genutzten Tablets oder Seniorentelefonen auf. „Wir freuen uns über jede Unterstützung. Die Nutzung von digitalen Medien und der Kontakt per Videotelefonat helfen den Menschen in unseren Einrichtungen gegen die Einsamkeit und sorgt für eine Nähe zu den Angehörigen, die sonst zurzeit leider nicht möglich ist“, sagt der AWO Vorstandsvorsitzende Michael Selck.

 

Persönliche Post als Alternative

Eine weitere gute Alternative sind Briefe, Postkarten, Fotos, Pakete oder selbstgemalte Bilder. Dafür haben einige Pflegeeinrichtungen der AWO bereits sogenannte „Bewohner*innen-Briefkästen“ an den Häusern angebracht, weitere sollen folgen. Im AWO WOHN- und Servicezentrum in Tornesch und Elmshorn wird das Angebot bereits sehr gut angenommen: „Für viele Senior*innen ist der Brief immer noch das Kommunikationsmittel, das am besten bei Ihnen ankommt“, weiß Einrichtungsleiterin Ines Wiese. Die Kolleg*innen verteilen die Post der Angehörigen regelmäßig und unterstützen beim Lesen. So wird der dringend gewünschte Kontakt zur Außenwelt und den Angehörigen weiter aufrechterhalten.

 

Schutzmaterial bleibt Mangelware

In zahlreichen stationären Einrichtungen der Altenpflege sowie Jugend- und Behindertenhilfe in Schleswig-Holstein sind die Reserven an Schutzmasken und -bekleidung nahezu aufgebraucht. Im vergangenen Dezember und Januar gab es bereits andere Infektionskrankheiten, die den Gebrauch notwendig machten. Anschließend bestand angesichts der Corona-Krise keine Möglichkeit mehr, die Bestände wieder aufzufüllen. Es besteht also ein absoluter Bedarf an Schutzmasken und – ausrüstung. Die Wohlfahrtsverbände und ihre Einrichtungen arbeiten mit Hochdruck daran, zertifizierte Schutzausrüstung zu erwerben. Der Markt hierfür ist allerdings nahezu leergefegt.

 

Die AWO Schleswig-Holstein ruft Privatpersonen und kleine Unternehmen, wie Tattoo-, Nagel- oder Kosmetikstudios dazu auf, nicht benötigte medizinische Schutzmasken an die stationären Einrichtungen im Land zu spenden.

 

 

Wie kann ich spenden?

Wer Tablets, Seniorentelefone oder Schutzmasken spenden möchte kann sich entweder direkt an die Einrichtungen vor Ort wenden oder per Mail an info@awo-sh.de. Wir danken allen Unterstützern für Ihre Hilfe!