Quartiersrundgang mit Bürgermeister Bernd Heiber
Als „ausgezeichnet und beispielhaft für den ländlichen Raum“ bezeichnete Dr. Christiane Schönknecht von der Gesellschaft für Organisationsberatung in der sozialen Arbeit mbH (GOS) im Rahmen eines gemeinsamen Quartiersrundgangs mit Bürgermeister Bernd Heiber die bisherigen Aktivitäten der AWO in Mildstedt.
Dr. Schönknecht ist bundesweit in der Beratung und Unterstützung von Quartiersprojekten tätig und auf Einladung der AWO Schleswig-Holstein in Mildstedt. Gemeinsam mit den Mitarbeiter/innen eines bereits im Oktober 2015 gestarteten Quartiersprojekts der AWO aus Lauenburg werden die bisherigen Aktivitäten zur Quartiersarbeit im Rahmen eines Werkstattgespräches gemeinsam erörtert und weitere Umsetzungsmöglichkeiten in Schleswig-Holstein geprüft.
Das Mildstedter Konzept hat besonderen Anklang gefunden. „Ich bin beeindruckt. Gerade die Beteiligungsmöglichkeiten der Mildstedter Bürger/innen durch die veranstalteten Bürgerdialoge, die Haushaltsbefragung und die großartige Kooperationsbereitschaft der Netzwerkpartner bzw. der Gemeinde sind für eine ländliche Region bundesweit richtungsweisend“, beschreibt Schönknecht ihren Eindruck.
Nicht nur Susanne Eisenstein und Daniela Labrenz vom AWO Service- und Wohnzentrum Mildstedt und Peter Henkens vom AWO Ortsverein freuten sich über das Lob. Bürgermeister Heiber, der Dr. Schönknecht mit den örtlichen Gegebenheiten in Mildstedt vertraut machte, zeigte sich zuversichtlich, dass der gemeinsam auf den Weg gebrachte Projektantrag auf Fördermittel bei der Stiftung Deutsches Hilfswerk (DHW) in der nächsten Sitzung im Mai 2016 positiv beschieden wird. „Die Signale von der Bundesebene machen uns Mut und wir als Gemeinde unterstützen ausdrücklich die vorgelegten Überlegungen für eine weitere Quartiersentwicklung“, so Heiber.
Wenn ab Sommer die in Aussicht gestellte Förderung für Mildstedt tatsächlich zur Verfügung steht, will die AWO richtig durchstarten. Ab Juli 2016 könnte dann das Quartiersmanagement systematisch aufgebaut werden. „Die Aufgabe des Quartiersmanagement wäre zunächst, die ermittelten Wünsche und Bedarfe der Mildstedter/innen unter dem Motto „Wir im Quartier – wir in Mildstedt“ aufzugreifen und gemeinsame Unterstützungs- und Beteiligungsmöglichkeiten zu entwickeln“, beschreibt Gesa Wulff, Koordinatorin der Quartiersentwicklung bei der AWO Pflege, die anstehenden Aufgaben.
Gemeinsam mit Dr. Schönknecht werden deshalb die bundesweit vorhandenen Ideen, Projekte, Aktionen und Aktivitäten diskutiert und hinterfragt. “Nicht alles passt zu Mildstedt und einiges haben wir auch schon“, so Peter Henkens. Das richtige Maß aus neuen Ideen, dem Zusammentragen von bereits Vorhandenem und der Weiterentwicklung von Bestehendem, dies wird eine der zentralen Herausforderungen werden.
Damit sowohl die bisherigen Ergebnisse der Bürgerdialoge und die ersten Überlegungen hinsichtlich des Aufbaus eines Nachbarschaftsnetzwerks nicht bis zum Sommer verloren gehen, haben die Verantwortlichen für Februar zu einem nächsten Netzwerktreffen der Akteure eingeladen. Der vierte Bürgerdialog ist für Ende April auch schon in der Planung.
„Natürlich werden wieder alle Mildstedter/innen eingeladen. Wir freuen uns aber schon jetzt auf weitere Anregungen “, so Gesa Wulff. Nur gemeinsam kann der demografische Wandel gestaltet werden, darüber waren sich alle einig.
Hintergrund
Die AWO Pflege Schleswig-Holstein hat gemeinsam mit dem AWO Ortsverein Mildstedt und mit Unterstützung der Gemeinde und vielen Netzwerkpartnern einen Förderantrag bei der Stiftung Deutsches Hilfswerk eingereicht. Aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie werden Träger der Freien Wohlfahrtspflege bei dem Aufbau von Quartiersprojekten unterstützt. Die Quartiersorientierung ist in den vergangenen Jahren aus unterschiedlichen Perspektiven in den fachlichen Diskurs zur Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation älterer Menschen eingebracht bzw. wieder aufgenommen worden.
Die Förderung ist darauf ausgerichtet, die Besonderheiten des sozialen Nahraums – das Dorf, die Gemeinde, den Stadtteil, das Quartier – zu erkunden und raumspezifische, kleinteilige, dezentrale Lösungsansätze zu suchen. Dabei sind keine Standardlösungen gefragt, sondern Lösungen, die sich auf die örtlichen Gegebenheiten beziehen und Kenntnisse über die Besonderheiten vor Ort mit einbeziehen.