Gute Chancen für einen Behindertenbeauftragten in Lauenburg

26. October 2016

Wolfgang Kroh, Beauftragter für Menschen mit Behinderungen des Amtes Büchen

Lauenburg. 21.10.2016. Sie werden dringend gebraucht und haben umfassende Aufgaben: Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung informieren über die Gesetzeslage, geben Praxistipps und setzen sich für die Eingliederung Betroffener in Gesellschaft und Beruf ein. Bis Ende des Jahres kümmert sich noch die Interessengemeinschaft Behinderter Menschen in Lauenburg (IGBML) um diese Belange. Dass für 2017 bislang keine Alternative geschaffen wurde, war für viele Bürger*innen kaum verständlich. Aus diesem Grund thematisierten sie die Problematik bereits im September bei einem Bürgerdialog im Begegnungszentrum „Belami“.

Seitdem sind viele Gespräche geführt und Experten aus dem Landkreis hinzugezo­gen worden. Auf einem erneuten Bürgerdialog am Freitag, 21. Oktober, konnte Wolfgang Kroh, Beauftragter für Menschen mit Behinderungen des Amtes Büchen verkünden: „Nachdem sich viele Bewohner stark gemacht haben, stehen die Chancen für einen Behindertenbeauftragten in Lauenburg endlich gut.“ Er und mehrere Vertreter der IGBML berichteten den Bürger*innen von ei­nem Treffen mit dem Bürgervorsteher Bernd Dittmer und weiteren Vertreter*innen der Politik. „Die Politik hat zugesichert, sich im Fach- und im Hauptausschuss für die Schaffung der Stelle eines Behindertenbeauftragten für die Stadt Lauenburg/Elbe und für das Amt Lütau einzusetzen,“ sagt Wolfgang Kroh.

Eine flächendeckende Versorgung durch Behindertenbeauftragte der Gemeinden und Kommunen hält auch der stellvertretende Behindertenbeauftragte des Kreises Herzogtum Lauenburg Ulrich Ewald gerade in Hinblick auf den demografischen Wandel als unerlässliche Aufgabe: „Es gibt immer etwas zu tun. Das Aufgabenspektrum und die Belange von Menschen mit Behinderungen sind vielschichtig und umfangreich.“ So hat sich Ulrich Ewald unter anderem auf die Barrierefreiheit im ÖPNV spezialisiert und arbeitet mit dem Hamburger Verkehrsverbund an einem Projekt, das die Barrierefreiheit an Bushaltestellen verbessern soll.

Menschen mit Behinderungen, die zurzeit Unterstützung und Beratung benötigen, können sich noch bis zum 31. Dezember an die Interessengemeinschaft Behinderter Menschen in Lauenburg wenden. Ab 01. Januar 2017 wird Wolfgang Kroh der Stadt Lauenburg und Betroffenen übergangsweise aushelfen. „Ich freue mich natürlich sehr, dass dieses Thema endlich Gehör gefunden hat und bin dankbar, dass Herr Kroh uns auf unserem Weg unterstützt“, sagt Claudia Löding, Quartiersmanagerin Lauenburg Mitte. Da die Vertreterregelung aber keine langfristige Lösung für die Problematik sei, bleibe zu hoffen, dass möglichst bald ein Behindertenbeauftragte*r für die Stadt Lauenburg/Elbe und das Amt Lütau berufen werde.