Klimafreundlich pflegen: Das AWO Servicehaus Fruerlund macht sich auf den Weg klimafreundlicher zu werden.

10. February 2020

Die AWO führt mithilfe einer Förderung des Bundesumweltministeriums (BMU) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) bundesweit das Projekt „Klimafreundlich pflegen“ durch. Das AWO Servicehaus Fruerlund des Landesverbandes Schleswig-Holstein e.V. nimmt als eine von 40 Einrichtungen an dem Projekt teil. Die Arbeiterwohlfahrt macht sich mit diesem innovativen Projekt auf den Weg klimafreundlicher zu werden und Nachhaltigkeit weiter im Verband zu verankern.

Hierzu fand bereits eine umfangreiche Datenerhebung innerhalb der stationären Pflege-Einrichtung statt, um den CO2-Fußabdruck zu ermitteln. Es ist erfreulich, dass der CO2 – Ausstoß im Servicehaus Fruerlund pro Pflegeplatz bereits deutlich geringer ist, als der eines Durchschnittsbürgers. Dieses Ergebnis sorgt bei allen Beteiligten für die Motivation, den Wert weiterhin zu verbessern.

Die Datensammlung wurde nun am 21. und 22. Januar 2020 durch einen Workshop flankiert. An Hand des Fußabdrucks entwickelte das interdisziplinäre Klimaschutzteam der Einrichtung – begleitet durch eine Referentin für Klimaschutz aus dem AWO Bundesverband e.V. – eine Vision 2030 für das AWO Servicehaus Fruerlund sowie einen konkreten Ziel- und Maßnahmenplan, der dabei unterstützen soll CO2-Emissionen zu verringern.

Zur Erstellung dieses Plans boten die erhobenen Daten eine wertvolle Hilfestellung. So wird beispielsweise deutlich, dass im Durchschnitt ca. 40% der Emissionen auf die Verpflegung zurückzuführen sind. Natürlich beschränkt sich der Fußabdruck nicht auf diesen Bereich. Im Falle des Servicehauses Fruerlund  wurde außerdem sichtbar, dass der CO2– Ausstoß für Heizenergie und Strom im Vergleich zu anderen Einrichtungen durch den Bezug von Ökostrom bereits sehr gut ist,  jedoch in anderen Bereichen, wie der  An- und Abreise der Mitarbeiter*innen noch viel Verbesserungspotential besteht.

Zu diesen Bereichen aber auch zum Thema der Sensibilisierung von Bewohner*innen, Mitarbeitende und Angehörigen wurden im Verlauf des Workshops Maßnahmen entwickelt. So soll z.B. ein kleines Gewächshaus entstehen, in dem das Haus saisonales Gemüse anbaut, um es für die Versorgung zu nutzen und damit den regionalen Anteil in der Verpflegung zu erhöhen. Diese Maßnahme soll gleichzeitig zur Beschäftigung der Mieter*innen dienen. Alle Maßnahmen innerhalb des Verpflegungsbereiches geschehen selbstverständlich in Zusammenarbeit mit den Bewohner*innen und unter Berücksichtigung der DGE-Richtlinien für eine gesunde Ernährung. [1] Auch Themen wie die Vermeidung von Speiseabfällen und Verpackungsmüll sollen angegangen werden.

Dies ist auch dringend nötig, denn im Durchschnitt[2] liegt der CO2-Ausstoß eines stationären Pflegeplatzes bei 8t pro Jahr. Um die Klimaziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen muss dieser Wert bis 2050 auf 1t pro Jahr gesenkt werden. Mit Hilfe des Projektes macht sich das AWO Servicehaus Fruerlund auf den Weg dieses Ziel zu erreichen.

[1] Deutsche Gesellschaft für Ernährung

[2] Durchschnitt aller bisher erhobenen CO2-Fußabdrücke in stationären Pflegeeinrichtungen der AWO