AWO in Mildstedt möchte Nachbarschaftsnetzwerke fördern
Kiel/Mildstedt, 15. Juni 2015. Zu einem Bürgerdialog für den Aufbau eines Nachbarschaftsnetzwerks laden der AWO Ortsverein und das Service- und Wohnzentrum in Mildstedt am Dienstag, 30. Juni 2015 ab 14.00 h in den Kirchspielskrug in Mildstedt ein. Die Veranstaltung ist Teil der Aktion „Wir im Quartier – Wir in Mildstedt“, mit der die AWO in Mildstedt in den nächsten Jahren tragfähige nachbarschaftliche Kontakte fördern und generationenübergreifende Begegnungen ermöglichen möchte.
“Das gute Miteinander von Jung und Alt gewinnt auch angesichts einer immer älter werdenden Dorfgemeinschaft zunehmend an Bedeutung, allerdings ist die Beziehung Nachbarschaft meist nicht selbst gewählt“, weiß Hans-Peter Henkens, AWO Ortsvereinsvorsitzender in Mildstedt aus vielen Gesprächen zu berichten. „Altvertraute Nachbarn ziehen weg oder sterben und neue Nachbarn, häufig jüngere Familien, ziehen ein.“
Vertrauen oder gemeinsame Interessen spielen deshalb eine große Rolle für die Qualität einer guten Nachbarschaft. „Damit unterschiedliche Generationen nicht aneinander vorbei leben, braucht es Kontakte und persönliche Beziehungen“, ist Henkens überzeugt. Werden Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung gestellt und alle beteiligt, dann fördere dies die Nachbarschaft als Grundlage für gegenseitige informelle Unterstützung und Achtsamkeit.
Das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit helfe besonders den älteren Menschen, ihre Selbständigkeit zu bewahren. “Da tragen gute und gewachsene Beziehungen zu den Nachbarn entscheidend zur Aufrechterhaltung der Lebensqualität bei.”
„Gute Nachbarn können auch eine Art Familienersatz sein und haben damit eine hohe Bedeutung für die alleinwohnenden älteren Menschen, deren eigene Familien oft weit verstreut leben“, bestätigt Susanne Eisenstein, Leiterin des AWO Service-und Wohnzentrums in Mildstedt. „Wie viele Großeltern wohnen denn heute noch am Ort ihrer Familie, ihrer Enkel? Je älter wir werden, desto wichtiger wird es, dass Nachbarn da sind, wenn wir sie brauchen, und wir uns mit ihnen austauschen können.“
Um nachbarschaftliche Kontakte zu fördern und generationenübergreifende Begegnungen zu ermöglichen, ist es wichtig zu wissen, welche Themen die Menschen in Mildstedt bewegen”, so Henkens: “Ist es die geplante Schließung der Sparkasse, verbunden mit der Ungewissheit, wo ältere Menschen zukünftig ihre Geldangelegenheiten regeln können? Oder bewegt die Mildstedter die Frage, welche Unterstützung bei der Betreuung der jungen Flüchtlinge geleistet werden kann? Vielleicht gibt es auch Wünsche und Ideen, das kulturelle Angebot in Mildstedt auch für ältere Menschen zu erweitern.”
Für all diese Überlegungen sucht die AWO aktive, engagierte Bürgerinnen und Bürger in Mildstedt. Um sie frühzeitig einzubinden, laden der AWO Ortsverein und das Service- und Wohnzentrum in Mildstedt am 30. Juni 2015, ab 14.00 h zu einem Bürgerdialog in den Kirchspielskrug in Mildstedt ein.
Der Eintritt ist frei.
Um Anmeldung wird gebeten unter der Telefonnummer: 04841 7880 (8.00 h – 16.00 h)
Bürgerdialog Mildstedt zum Aufbau eines Nachbarschaftsnetzwerkes
14.00 Uhr Begrüßung
Susanne Eisenstein, Einrichtungs- und Pflegedienstleitung/AWO Service- und Wohnzentrum Mildstedt
Gesa Wulff, Koordinatorin Quartiersentwicklung der AWO Pflege Schleswig-Holstein
14.15 Uhr Nachbarschaftsnetzwerke und bürgerschaftliches Engagement im Wandel
Bettina Süphke, Paritätischer Wohlfahrtsverband Schleswig-Holstein
15.10 Uhr Ist-Stand Ideensammlung mit allen Teilnehmern
Moderation: Holger Wittig-Koppe, Paritätischer Wohlfahrtsverband Schleswig-Holstein
15.50 Uhr Unser Weg zu einem Nachbarschaftsnetzwerk „Wir in Mildstedt“
Moderation: Bettina Süphke
16.00 Uhr Kaffee/Kuchen und Klönschnack
Für Fragen stehen alle Vortragenden zur Verfügung.
Hintergrund
„Die Gestaltung des demografischen Wandels ist eine der vorrangigen Aufgaben der Gegenwart!“ betont Landrat Dieter Harrsen im Vorwort zum Masterplan Daseinsvorsorge in Nordfriesland. Ohne bürgerschaftliches Engagement ist funktionierende Gesellschaft längst nicht mehr möglich. Lebendige Demokratie benötigt aktive, engagierte Bürgerinnen und Bürger. Ehrenamt eröffnet aber auch Perspektiven für den, der es ausfüllt: Kontakte können geknüpft, Netzwerke aufgebaut und besondere Fähigkeiten ausgebaut werden. Vor diesem Hintergrund kommt der Vernetzung von Angeboten und dem Aufbau von Nachbarschaftshilfen in den Kommunen eine besondere Bedeutung zu.