„Kreative Räume, um Nachbarschaft zu leben“

17. July 2017

Lajana Körner und Svenja Rüß im Gespräch mit den Anwohnern.

Quartiersentwicklungsprojekt soll Lebensqualität von Senior*innen verbessern

 

Kiel, 14. Juli 2017.

Um mehr darüber zu erfahren, wie die Menschen in der Nachbarschaft um die Stormarnstraße ihr Wohnumfeld empfinden und was ihnen fehlt, befragten Eric Zschech, Mitarbeiter des Servicehaus Lübscher Baum und Anike Ohmes, Projektkoordination der Quartiersentwicklung der AWO Pflege, am Donnerstag ältere Passanten. Unterstützt wurden sie dabei von den Schülerinnen Svenja Rüß und Lajana Körner (beide 16) der Klasse E2c der Jürgen-Fuhlendorf-Schule in Bad Bramstedt. Im Rahmen ihres sozialen Tages tauschten die jungen Frauen die Schulbank gegen einen Arbeitsplatz und spendeten ihren Lohn für Jugend- und Bildungsprojekte in Südosteuropa und Jordanien. Auf diese Weise engagierten sie nicht nur für die Kampagne Schüler helfen leben, sondern auch für die Seniorenarbeit.

Mit Hilfe eines Fragebogens wollten die Schülerinnen herausfinden, wie die Senior*innen ihre umliegende Nachbarschaft wahrnehmen und was getan werden muss, um die Lebensqualität der Älteren im Stadtteil zu verbessern. „Wir sind vor acht Jahren vom Dorf hierhergezogen. Da gab es gar nichts mehr. Hier sind die Einkaufsmöglichkeiten viel besser“, erzählte ein 77-Jähriger den Schülerinnen. Viele der Befragten äußerten sich ähnlich zufrieden mit den Einkaufsmöglichkeiten. Allerdings fehlen eine Apotheke und ein Geldautomat, ergänzte eine 75-Jährige Passantin. „Noch bin ich gut zu Fuß, aber wenn das nachlässt, wird es sicherlich schwieriger für mich.“

Eric Zschech sieht die Umfrage als Chance für die Anwohner*innen: „Mit der Befragung wollen wir die unmittelbaren Bedarfe der älteren Menschen erfassen. Die Ergebnisse dienen uns für einen Antrag auf Fördermittel bei der Stiftung Deutsches Hilfswerk für ein Quartiersprojekt.“ Ziel des Quartiersprojekts ist es, Netzwerke aufzubauen, die Menschen ermöglichen, auch bei Hilfe- und Pflegebedarf so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. „Gerade den älteren Menschen fehlt es direkt vor Ort an Begegnungsmöglichkeiten“, bestätigt Anike Ohmes. „In dem Projekt wird es also darum gehen, den Anwohnern Partizipationsmöglichkeiten zu schaffen und gemeinsam mit ihnen kreative Räume zu gestalten, in denen Nachbarschaft gelebt werden kann.“

Robert Schumann, Einrichtungsleitung des Servicehaus Lübscher Baum und Annika Ahrens, Sozialpädagogin im Anerkennungsjahr nutzten die Befragung ebenfalls, um mit den Anwohner*innen ins Gespräch zu kommen und die AWO als einen engagierten und fairen Arbeitgeber bekannt zu machen. Im Rahmen der FAIRWORK-Kampagne informierten sie Interessierte über die Arbeit in der Pflege. „Altenpflege ist viel besser als ihr Ruf“, ist Robert Schumann überzeugt. „Die AWO Pflege bietet zukunftsfähige und sichere Arbeitsplätze.“