Als Einrichtung der Altenpflege kümmern wir uns auch um die gesundheitliche Vorsorge unserer Mitarbeiterinnen, indem wir zum Beispiel arbeitsmedizinische Untersuchungen durchführen. Was ist dabei aus Ihrer Sicht besonders wichtig? Der gute Impfschutz! Bei den Untersuchungen prüfen wir vor allem den Impfschutz gegen Hepatitis A und B. Bei einer Blutuntersuchung stellen wir die Zahl der Antikörper fest und korrigieren sie gegebenenfalls durch eine Impfung. Dabei lege ich besonderen Wert auf das persönliche Beratungsgespräch nach der Untersuchung. Die Mitarbeiterinnen bekommen ihre Laborergebnisse mit, und ich schreibe einen kurzen erläuternden Kommentar dazu, z.B. „guter Impfschutz vorhanden“. Aber ich gebe auch Konsequenzen an, sollten die Mitarbeiterinnen daraufhin nicht handeln. Jede Untersuchung wird natürlich dokumentiert.
Wie sieht die gesundheitliche Vorsorge für Schwangere aus arbeitsmedizinischer Sicht aus?
Wenn eine Mitarbeiterin schwanger ist, beurteilen wir in erster Linie die Arbeitsbedingungen, das heißt wir machen eine so genannte Gefährdungsanalyse. Es gibt für sie einen rechtlich begrenzten Tätigkeitsrahmen. So können sich Wechseldienste und späte Abendtouren ungünstig auswirken. Dann kann ich ein Beschäftigungsverbot veranlassen.
Was versteht man unter den so genannten G42-Untersuchungen, und wie laufen sie ab?
Die G42-Untersuchung ist eine arbeitsmedizinische Pflichtuntersuchung und dient der Vorsorge. Die Mitarbeiterinnen verabreden einen Termin in meiner Praxis, der dauert etwa eine halbe Stunde. Grundsätzlich nehme ich immer eine körperliche Untersuchung vor und frage zum Beispiel auch nach Allergien. Anschließend mache ich eine kleine Anamnese, indem ich nach Grunderkrankungen frage, und nähere mich dann dem Berufsfeld an, also der Altenpflege. Ich frage auch, ob beispielsweise eine Hautproblematik vorliegt. So wird geklärt, ob und wann eventuell Handschuhe getragen werden müssen. Und ich möchte auch eingebunden werden, wenn beispielsweise eine Mitarbeiterin nach längerer Erkrankung wieder schrittweise in den Betriebsablauf integriert werden soll.
Haben Mitarbeiterinnen die Möglichkeit, sich auch direkt an Sie zu wenden? Auf jeden Fall. Bei gesundheitlichen Problemen sowie medizinischen oder psychologischen Fragen stehe ich immer zur Verfügung.
Claus-Detlef Nielsen, Leiter des Servicehauses Eckernförde, im Gespräch mit Dr. med. Horst-Siegfried Ernst, Betriebsarzt in Eckernförde