Können Schulnoten den Stand der Qualität unserer Pflegeeinrichtungen widerspiegeln? Ist eine gute oder schlechte Note auch gleichzeitig Ausdruck von guter oder schlechter Pflegequalität?
Pflege ist für die Menschen, die wir versorgen eine wichtige Hilfe und notwendige Voraussetzung, um weiterhin selbstbestimmt leben zu können. Im Rahmen der Prüfung nach der PflegeTransparenzVereinbarung (PTV) werden gute Noten dafür vergeben, dass das Handeln dokumentiert ist. Was nicht aufgeschrieben ist, gilt als nicht getan.
Unsere Einrichtungen stehen für ein lebendiges Miteinander und gelebte Qualität. Das Leben ist nicht „ja“ oder „nein“, und die Pflege auch nicht. Die meisten Fragen, lassen sich nicht mit Ja (=Note 1) oder Nein (= Note 5) beantworten. Wir sind gefragt worden, ob wir die tägliche Körperpflege den Gewohnheiten der Bewohner, also der persönlichen Biografie entsprechend, durchführen. Natürlich tun wir das, aber wir hatten nicht alles dokumentiert. Auf die Frage „Wo steht das geschrieben?“ haben wir geantwortet: „Das haben wir nicht schriftlich, wir leben es. Nicht die Pflege, sondern das Leben und der Alltag der Menschen müssen im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen.“
Bei dieser Prüfung erhalten wir dafür die Note 5!
Haben wir deshalb eine schlechte Qualität? Die Menschen, die bei uns wohnen, sagen eindeutig: NEIN. Im Gegenteil: Die Befragung der Bewohner und Angehörigen, die wir regelmäßig durch ein unabhängiges Institut auswerten lassen und die Befragung, die im Rahmen dieser Prüfung gemacht wurde, weisen eine hohe Zufriedenheit aus.
Wir stellen uns Prüfungen von außen und den regelmäßigen Bewertungen durch unsere Kunden. Hinweise auf Fehler und Probleme sind uns willkommen, wenn sie uns dabei helfen, besser zu werden. Da, wo gleichzeitig Menschen arbeiten und Menschen ihr Leben trotz Pflegebedürftigkeit weiter leben möchten, bedarf es der ständigen Abstimmung von unterschiedlichen Vorstellungen, Wünschen und Anforderungen. Doch leiten wir aus den Ergebnissen dieser Befragungen keine Noten ab, wir entwickeln daraus neue Ideen, halten an Bewährtem fest oder setzen Verbesserungsvorschläge um. Natürlich gibt es auch bei uns Bereiche, in denen wir noch aufmerksamer werden müssen. Wo viele Menschen zusammenkommen, passieren auch Fehler. Dies werden wir nicht gänzlich vermeiden können, aber wir können uns kontinuierlich verbessern. Die Menschen, die sich uns und unseren Mitarbeitern anvertrauen, müssen die Sicherheit haben, dass wir alles tun, damit sie in Würde gepflegt und betreut werden.
Wie sollten also Qualitätsberichte über Pflegedienste und Einrichtungen aussehen, damit sie den Menschen bei der Entscheidung für ein neues Zuhause wirklich helfen? Wir meinen, es sollten vor allem diejenigen Menschen zu Wort kommen, die dort leben und arbeiten. Sie sollen sagen, wie der Alltag mit Pflege wirklich aussieht und wie das Leben weitergeht, auch wenn Hilfe und Unterstützung notwendig werden.
Diese MDK-Berichte finden Sie unter www.pflegelotse.de
Weitere Informationsportale anderer Kostenträger:
Website des AOK Pflegeheimnavigators
Website des AOK Pflegedienstnavigators
Website des Pflegekompass