Mit dem Demografischen Wandel bekommt der Wunsch, auch im Alter selbstbestimmt leben zu können eine neue Akzentuierung. Wie viele ländliche Gemeinden steht auch Schönkirchen vor der Herausforderung, das gesellschaftliche Umfeld neu zu gestalten, um den wachsenden Anforderungen an Hilfeleistungen gerecht zu werden. Ein Schlüssel für das Älterwerden im vertrauten Umfeld stellt die Quartiersarbeit dar, in dem die Vernetzung der Akteure vor Ort und die Einbindung Ehrenamtlicher zu einem „Hilfe-Mix“, bei dem professionelle, familiäre und freiwillige Angebote aufeinander abgestimmt, weiterentwickelt und koordiniert werden. Damit sollen die Grundlagen für ein neues solidarisches Miteinander geschaffen und Eigeninitiative und gegenseitige Hilfe im Sozialräumen gestärkt werden.
Die Deutsche Fernsehlotterie fördert seit dem 1. Juli 2018 ein solches Quartiersprojekt, das zunächst auf drei Jahre angelegt ist mit 125.000 €. Die Förderung beinhaltet einen großen Teil der Personalkosten, 20 % davon trägt die AWO Pflege. Seit gut zwei Monaten nimmt Gerontologin Nina Pelzer die Aufgabe der Quartiersmanagerin in Schönkirchen wahr. Ihre Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass ältere Menschen am sozialen Leben teilhaben und so lange wie möglich in ihrem vertrauten Wohnumfeld leben können.
Für ihren Einstieg greift die Quartiersmanagerin das 725-jährige Gemeindejubiläum auf und initiiert einen Kreativwettbewerb. Unter dem Motto „725 Jahre – Ich zeig dir mein Schönkirchen“ werden alle Schönkirchener*innen und Personen mit persönlichem Bezug zu Schönkirchen aufgefordert sich kreativ mit diesem Thema auseinander zu setzen.
„Auf diese Weise lerne ich die Gemeinde durch die Augen der Anwohner*innen kennen“, sagt Nina Pelzer. „Und gleichzeitig bietet es die Gelegenheit, die Vielfalt Schönkirchens aufzuzeigen und über die verschiedenen Wahrnehmungen und Erfahrungen auszutauschen.“
Weitere Ideen, wie eine Kursreihe für Angehörige von Menschen mit Demenz, Kaffeenachmittage, einen ehrenamtlichen Heimwerker-Dienst und ein Mobilitätstraining im Umgang mit dem Rollator sind in Planung. Bürgermeister Gerd Radisch begrüßt das Projekt: „Wir haben hier in Schönkirchen viel Potenzial. Mit mehr Achtsamkeit füreinander können wir einiges bewegen.“