…singt Daniel Alias aus Venezuela, nachdem er das Cello an die Seite gestellt hat. Er wird begleitet von vier anderen Musiker*innen aus Spanien, Mexico und Venezuela, die mit Cello, Gitarre, Oboe, Klarinette auf den Stühlen im Treppenhaus Platz genommen haben.
Es ist unglaublich lebensfroh…..wir stehen im Treppenhaus des Servicehauses bis in den zweiten Stock: vor den Haustüren mit Stuhl, ans Geländer gelehnt und einer unserer Mieter – über 80- , sogar wie ein kleiner junge auf den Stufen, damit man besser sehen kann.
Quizá…vielleicht …ein Liebeslied – ganz offensichtlich, denn zwischendurch lächelt der Sänger zeigt auf meine Kollegin, aber auch auf die älteren Damen des weiblichen Geschlechts. Und es funktioniert: sie lächeln.
Aber neben dem Charme des Sängers erleben wir auch den Charme Venezuelas und das Verschmelzen der Künstler*innen mit ihrem Instrument.
In einer Zeit , in der wir alle auf viel verzichten…Kontakte zur Familie, der Einkaufsbummel, das Sich-in-den-Arm-Nehmen und mit der Nachbarin auf einem Kaffee in der Wohnung zu sitzen, scheint das Vielleicht eine Kleinigkeit – ist aber viel.
Vielleicht ist ganz bald alles besser und wir feiern unsere Feste wieder, schunkeln und trinken unseren Kaffee gemeinsam. Vielleicht aber auch nicht.
Mit Unterstützung der Stadtwerke Kiel, wurde dieses Treppenhauskonzert möglich und wir sind sehr dankbar dafür.
Hinter dem Mundschutz haben wir alle gelächelt. Nicht vielleicht- ganz bestimmt. Mitgeklatscht und gesummt haben wir auch, als nach den lebensfrohen Stücken aus der Heimat der Künstler*innen tatsächlich deutsche Stücke gespielt wurden.
Vielleicht sehen wir uns wieder … Quizá.