Schleswig-Holstein auf einem guten Weg – Qualität in der Pflege älterer Menschen gemeinsam entwickeln und sichern

25. November 2016

Von links: Dr. Andrea Kimmel (Medizinischer Dienst), Patricia Drube (LAGPSH), Dr. Hildegard Entzian (Sozialministerium), Anke Homann (Forum Pflegegesellschaft), , Elisabeth Beikirch (Ein-Step-Büro), Prof. Dr. Andreas Büscher (Hochschule Osnabrück)

Kiel, den 24.11.2016

Bei der heutigen Fachveranstaltung in Kiel: “Qualität in der Pflege gemeinsam entwickeln“  diskutieren über 200 Pflegefachkräfte aus ganz Schleswig-Holstein mit bundesweit anerkannten Expertinnen und Experten  über die fachlichen Chancen und Herausforderungen, die sich aus dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff und dem Strukturmodell zur Effiziensteigerung der Pflegedokumentation ergeben.

„In Schleswig-Holstein sind wir auf einem guten Weg. Nur durch gemeinsame Anstrengungen und vertrauensvolle Zusammenarbeit kann es gelingen, den vielfältigen Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft gerecht zu werden“, sagt Anke Homann als Sprecherin des Forums Pflegegesellschaft zu Beginn der Veranstaltung.

Die präsentierten Zahlen machen die Zukunftsaufgabe deutlich: Derzeit sind ca. 87.000 Menschen in Schleswig-Holstein auf Pflege angewiesen. Insgesamt werden 61 Prozent von ihnen zu Hause betreut, 40 Prozent ausschließlich von Angehörigen. Festgehalten wurde auch, dass die ersten geburtenstarken Jahrgänge (1955-1960) schrittweise ins rentennahe Alter kommen und die demografischen Veränderungen im Alltag spürbar werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in den kommenden anderthalb Jahrzehnten weiter erhöhen wird, bundesweit um knapp eine Million auf rund 3,5 Millionen Menschen.

 

Landespolitisch ist die Pflege alter Menschen eine Daueraufgabe mit steigender Bedeutung. Einigkeit bestand darin, gemeinsam an der Qualität und an der stetigen Verbesserung und Weiterentwicklung der pflegerischen Angebote zu arbeiten. „Es ist ein Gewinn für die Fachlichkeit und für das Profil der Pflege und für die Menschen mit Pflegebedarf, zukünftig den Grad der Selbständigkeit bei der Beurteilung des Pflegebedarfs in den Vordergrund zu stellen. In Zukunft stehen die Ressourcen und die Frage, wie diese erhalten und gestärkt werden können zentral im Blickpunkt. Genauso wichtig sind die Fragen der möglichen Entlastung und Unterstützung der pflegenden Angehörigen, aber auch der professionell Pflegenden“, sagt Ministerin Kristin Alheit zum Auftakt der Tagung.

 

Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff wird ab 1.1.2017 nicht nur Grundlage der Begutachtung sein, damit wird sich nach Aussagen von Prof. Dr. Büscher von der Hochschule Osnabrück auch die pflegerische Arbeit neu ausrichten. Mit dem neuen Strukturmodell der Pflegedokumentation soll Schluss mit der seit Jahren beklagten überbordenden Dokumentation sein, die von den Beschäftigten in der Pflege als Motivationskiller Nr. 1 genannt wird: Weniger Bürokratie aber gleiche Qualität ist die Zielstellung.

 

„Unnötige Dokumentation stiehlt Zeit für die pflegerische Interaktion und frustriert die Pflegenden, damit muss endgültig Schluss sein“, so Kristin Alheit.

In einem gemeinsamen Kooperationsgremium wird auch in nächsten Jahren weiter daran gearbeitet, dass nur „so viel Zeit wie nötig und so wenig wie möglich“ für Dokumentation aufgewendet wird und damit mehr Zeit für die Menschen in der Pflege zur Verfügung steht.

 

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