Auf gräulichem Asphalt liegt eine Pfütze, in der sich rotes Ampellicht spiegelt. Das Wasser lässt die Konturen zerfließen. Straßenmarkierungen schlagen mit abgenutztem Weiß große Bogen um diesen Farbklecks. Ein kurzer Moment der Ruhe in einer lauten Stadt. Birgit Körner hat das Motiv in Pinneberg fotografiert.
Eine Fassade der Elbphilharmonie schimmert golden im Licht des Sonnenuntergangs, die anderen liegen schon im Nachtschatten. Die Cap San Diego davor fällt erst auf den zweiten Blick auf, Backbord noch blaugrau, Steuerbord schon dunkel, eine Majestät von anderer Klasse als der ambitionierte Prachtbau. Verlassene rote Kräne ragen in den Himmel. „Wenn die Kräne weg sind, wird was fehlen”, sagt Björn Sieg. Er nahm das Foto während der Blauen Stunde im Hamburger Hafen auf.
Fünf Fotografen, sechs Städte, 25 Bilder, eine Ausstellung in dem Wohn- und Servicezentrum der Arbeiterwohlfahrt in Tornesch. Bis 28. Juni zeigt das „Foto Team Blickwinkel” im Eingangsbereich eine Werkschau unter dem Titel „Stadtlandschaften”: kreative Erinnerungen an gemeinsame lange Wo-chenenden, an Touren nach Hamburg, Lübeck, Berlin, Cornwall, Ribe in Dänemark und auf die griechische Insel Santorin. „Wir halten die Architektur und das Leben in der fest”, sagte Sieg bei der Vernissage, zu der etwa 15 Besucher erschienen. Zu sehen sind ungewohnte Perspektiven, Nahaufnahmen, markante Straßenzüge, eindrückliche Situationen.
Bei einem Fotokursus der Volkshochschule TorneschUetersen lernten sich Beate Schröder aus Rethwisch bei Itzehoe, Birgit Körner und Karin Neuberg aus Pinneberg, Dirk Langhein aus Tornesch sowie der Uetersener Björn Sieg kennen. Ein Folge-Kursus kam nicht mehr zustande, sodass die Fünf auf eigene Faust gemeinsam Motive suchten. Vier Ausstellungen stellten sie bereits auf die Beine, die aktuelle erstmals als das „Foto-Team Blickwinkel”. „Der Name deckt die Vielfältigkeit ab. Jeder sieht etwas aus seinem eigenen Sichtfeld”, sagte Sieg.
Tornesch (jhf)