Es wurde gemeinsam modelliert, es wurde gestaltet und gemalt. Entstanden sind aus Kinder- und Seniorenhänden 20 Kunstobjekte, die nur noch mehr oder weniger an ihren Ursprung – den Schuh – erinnern.
“Wunderbar bunt – von der Handtasche bis zum Inselschuh, von der Maus bis zum Auto – nichts, was nicht aus einen Schuh hätte werden können“, sagt Susanne Weber, Leiterin des AWO Servicehauses Mettenhof.
Sie und Susanne Baedke, Lehrerin an der Ganztagsschule am Göteborgring, begleiten das so genannte „Schulprojekt“ seit 20 Jahren, seit 1995.
Und diese 20 Jahre sollen nun groß gefeiert werden. Am Mittwoch, den 11.3.2015 findet um 15:30 Uhr im AWO Stadtteilcafé des Servicehauses Mettenhof eine Feier mit großer Versteigerung der selbst gestalteten Kunstobjekte „Verfremdete Schuhe“ statt. In einzelnen Raps werden die Objekte musikalisch von den Schülern vorgestellt. Der Erlös aus der Versteigerung fließt in die gemeinsame Abschluss-Klassenfahrt. Denn die Klasse 4d steht bereits kurz vor Ende ihrer Grundschulzeit und damit auch vor dem Abschied von den seit vier Jahren regelmäßig stattfindenden Treffen mit den Senioren aus dem Servicehaus. Drei ausgelassene Tage wollen Sie zusammen in Brodten verbringen und Wind und Wetter an der Ostseeküste im April genießen oder trotzen.
Die Idee hinter dem generationenverbindenden Schulprojekt ist einfach: eine erste Grundschulklasse trifft sich alle 14 Tage mit einer Gruppe von Senioren in der Schule oder im AWO Servicehaus Mettenhof. Und das bis zum Ende der Grundschulzeit, also bis zum Ende der vierten Klasse. Dann beginnt ein neuer Durchlauf, wieder mit einer ersten Klasse. So gab es in den 20 Jahren seit 1995 fünf Patenschaften über die gesamte Grundschulzeit mit dem Ziel, voneinander und miteinander zu lernen.
„`Jung hilft Alt und Alt hilft Jung`, so formuliere ich es immer“, sagt Susanne Baedke.
Bei den Begegnungen zwischen Jung und Alt, zwischen Menschen verschiedener Herkunft und mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen wird gemeinsam gesungen, gespielt, gebastelt, getrommelt und vor allem: viel gelacht. So sind aus den Beziehungen zwischen Jung und Alt schon Freundschaften entstanden. Das ein ums andere Mal nehmen die Senioren auch am Unterricht teil und unterstützen die Kinder beim Lesen, Schreiben und Rechnen. Im Gegenzug zeigen ihnen die Kinder, wie man eine SMS verschickt. Der gegenseitige Einblick in die ganz persönlichen Lebenswelten und Erfahrungen einer anderen Generation schafft über den Zeitraum von vier Jahren eine unbedingte Akzeptanz. Mit gegenseitigem Einlassen aufeinander und das Vertrauen in die gemeinsamen Fähigkeiten wurden in 20 Jahren auch viele größere Projekte im Stadtteil Mettenhof „gewuppt“ – vom Laternenumzug über das Osterfrühstück bis hin zum Musical „Der Regenbogenfisch“. Auch die Bewerbung beim Altenpflegepreis Schleswig Holstein zeigte Erfolg. 2010 wurde das „Schulprojekt mit dem 3. Platz ausgezeichnet.