Willkommen Vielfalt – Guatemala, Afghanistan, Irak, Kuba, Jamaica, Polen und Russland

26. June 2014

Sozialministerin Kristin Alheit überreicht Zertifikate nach Abschluss des Kurses FaDA – Fachsprache Deutsch in der Altenhilfe im AWO Servicehaus Mettenhof.

Guatemala, Afghanistan, Irak, Kuba, Irak, Jamaica, Polen und Russland – aus diesen Ländern kommen die 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die am Donnerstag, dem 19. Juni 2014, zur Zertifikatsübergabe ins Stadtteilcafé im AWO Servicehaus Mettenhof eingeladen waren. Sie hatten sich seit Mitte Dezember 2013 einmal pro Woche zum Deutschunterricht getroffen. „Kein klassischer Kurs, in dem sie lernen, wie man Brötchen kauft oder nach dem Weg fragt“, so AWO-Projektkoordinator André Springer, „sondern einer mit dem Ziel, mehr Sicherheit in der Bewältigung fachsprachlicher Anforderungen zu erlangen, insbesondere beim Erstellen und Bearbeiten von Pflegeberichten, Pflegeplänen, Dokumentationen und anderen Schriftstücken.“

Der Sprachkurs „Fachsprache Deutsch in der Altenpflege – FaDA“ wurde erstmals in dieser Form für Mitarbeiterinnen der Kieler Servicehäuser der AWO durchgeführt und ist Teil des Modellprojekts „Willkommen Vielfalt“ zur Entwicklung der Chancen interkultureller Vielfalt in der Altenpflege, das noch bis 2015 läuft. Ein Projekt, welches unter anderem vom Ministeriun für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung in Schleswig-Holstein gefördert wird. So war es denn auch Sozialministerin Kristin Alheit, die gemeinsam mit Michael Selck, Geschäftsführer der AWO Schleswig-Holstein gGmbH, die Zertifikate an die Teilnehmer und Teilnehmerinnen überreichte.
In ihrem Grußwort betont Ministerin Alheit: „Der Altenpflegeberuf bietet für Menschen mit Migrationshintergrund eine besondere Chance: Es gibt zunehmend auch mehr pflegebedürftige Menschen mit Migrationshintergrund, die Pflegekräfte mit ähnlichen kulturellen Wurzeln besonders schätzen, da die Kommunikation einfacher abläuft. Zugleich sind Pflegekräfte mit Migrationshintergrund in Hinblick auf den steigenden Fachkräftebedarf ein großer Gewinn für die Pflege insgesamt. Das Projekt trägt dazu bei, dass kultursensible Pflege gelingt. Allen Beteiligten und insbesondere den Kursteilnehmerinnen gilt mein herzlicher Dank!“

Dass kulturelle Vielfalt ein großes Potential für das Unternehmen AWO ist, bekräftigt auch Michael Selck in seinen Worten an die Gäste der Veranstaltung: „Diese kulturelle Vielfalt als Potential zu erkennen – dieses Ziel des Projektes knüpft nahtlos an unsere Unternehmenskultur und unser Selbstverständnis als allen Kulturen gegenüber offener Wohlfahrtsverband an“, erklärt er.

Besonders groß ist der Applaus der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, als „Ihrer Kursleiterin“ (und Kollegin), Marianne Kuder, Dank für ihr Engagement ausgesprochen wird. Susanne Weber, Leiterin des AWO Servicehaus Mettenhof, richtet ihre Worte persönlich an Frau Kuder und hebt die Idee „der stillen Fortbildung“ hervor: Über die Fächerpost sind die Kolleginnen und Marianne Kuder weiterhin in Kontakt und so eine individuelle Unterstützung gewährleistet.

Kurz nach Abschluss des offiziellen Teils der Veranstaltung schließlich ergreift Helga Krause, eine Teilnehmerin, das Wort und zeigt ganz direkt und unmittelbar, welche Wirkung der Kurs auch auf das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat. Auf die Frage, wobei ihr der Kurs besonders geholfen habe, antwortet sie: „Das mit dem `der, die das` – das klappt jetzt schon viel besser“.

Lesen Sie zum Thema „Kulturelle Vielfalt“ auch das Interview mit Kursteilnehmerin Nazanin Aram „In Afghanistan gibt es keine Altenheime“.