Eine Kollegin brachte mich auf die Idee, einmal pro Woche einen Film vorzuführen. Das mache ich jetzt schon fast ein Jahr und der Zulauf wird immer größer. Das Café ist montagnachmittags geschlossen und dort steht ein riesiger Fernseher. Komödien, Tanzshows wie “Riverdance”, Heimatfilme, Klassiker wie „Die Feuerzangenbowle“ oder „Der eiserne Gustav“ und zur Weihnachtszeit natürlich „Sissi“ sind im Angebot. Die Zuschauer kommen aus der WOHNpflege, dem Wohnen mit Sicherheit und aus dem Servicehaus.
Manchmal sind auch Tagespflegegäste unter ihnen. Am Ende der Vorstellung mache ich immer drei Vorschläge für den nächsten Kinotag und die Zuschauer können wählen. Da rief neulich eine Bewohnerin: „Das ist alles nichts, wir wollen mal was mit Erotik sehen“. Als ich antwortete „so was hab ich nicht“, gab es Proteste. Ich musste mir etwas einfallen lassen und brachte am nächsten Montag „Was das Herz begehrt“ mit Jack Nicholson mit. Der Film kam super an: Als Nicholson und Diane Keaton sich nackt gegenüber standen schubste eine Dame aus dem Publikum ihre Nachbarin an und sagte: „Das waren noch Zeiten, was“.
Heidi Enders, Mitarbeiterin für die soziale Betreuung