Zum Tag der Pflege am 12. Mai
Zahl der AWO-Auszubildenden in der Pflege verdoppelt
- 2015 mehr als 50 Ausbildungsplätze bei den Kieler Servicehäusern der AWO
- Noch drei Ausbildungsplätze zur Pflegefachkraft in den Servicehäusern Suchsdorf, Mettenhof und am Boksberg frei
Kiel, 5. Mai 2015. Die Zahl der jungen Menschen, die 2015 ihre Ausbildung zur Altenpflegefachkraft oder Altenpflegehilfe bei den Kieler Servicehäusern der AWO beginnen, hat sich allein im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt: Waren es 2014 noch 12 Personen, die ihre Pflegeausbildung bei den Kieler Servicehäusern starteten, sind es dieses Jahr 15 Frauen und 8 Männer, darunter 16 Auszubildende zur Pflegefachkraft und sieben Altenpflegehelfer/innen. Insgesamt sind damit derzeit mehr als 50 Auszubildende bei den Kieler Servicehäusern in der Pflege beschäftigt.
Einer von ihnen ist der 25-jährige Florian Pöhls, der zugunsten der Altenpflege sein Jurastudium abgebrochen und im April die Ausbildung zur Pflegefachkraft begonnen hat: “Bisher galt Altenpflege ja als klassischer Frauenberuf”, erklärt Florian Pöhls seine Motivation. “Dass er sich inzwischen immer mehr auch für Männer und Abiturienten öffnet, fand ich interessant. Umso überraschender war es für mich, aber auch für die Lehrer, dass wir zusammen mit den Azubis der anderen Jahrgänge dieses Jahr fast genauso viele Männer wie Frauen im Kurs sind, während in der Praxis immer noch überwiegend Frauen tätig sind.” Den praktischen Teil seiner Ausbildung wird Florian Pöhls im AWO Servicehaus Mettenhof absolvieren.
Auch einige Mitarbeiter/innen der AWO haben noch einmal den Sprung gewagt und eine Ausbildung begonnen, darunter eine Altenpflegehelferin, die jetzt die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft absolviert, sowie eine Schwesternhelferin, die sich in der einjährigen Ausbildung zur Altenpflegehelferin befindet.
Dass sich dieses Jahr deutlich mehr Menschen für eine Ausbildung in der Altenpflege entschieden haben, führt Gitta Doege, stellvertretende Leiterin des Unternehmensbereichs Pflege der AWO Schleswig-Holstein und Leiterin der Kieler Servicehäuser, auch auf die geplante Zusammenlegung der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflegeausbildung zu einer “generalistischen Pflegeausbildung” zurück, bei der nach den Plänen der Bundesregierung ab 2016 der Praxisanteil der Altenpflege nur noch 12 Wochen ausmachen wird. “Einige, die jetzt schon wissen, dass sie in der Altenpflege arbeiten möchten, sehen deshalb dieses Jahr die letzte Chance, die spezialisierte Altenpflegeausbildung zu machen, wie wir sie bisher kennen und wie sie sich aus unserer Sicht bewährt hat.” Auszubildende in der Altenpflegehilfe, die das erste Jahr mit einem Notendurchschnitt von 2,4 oder besser abschließen, haben die Chance, als Quereinsteiger/innen mit der Ausbildung zur Pflegefachkraft weiterzumachen und bekommen dafür ein Ausbildungsjahr erlassen.
Dass 2015 im Vergleich zu vergangenen Jahren noch niemand seine Ausbildung vorzeitig abgebrochen hat, schließt Gitta Doege aus den geänderten, praxisnäheren Bewerbungsmodalitäten: “Während wir bisher immer nur ein Bewerbergespräch und eine Art Assessment Center durchgeführt haben, in dem es sehr schwierig war, die diffusen Vorstellungen der Bewerberinnen zu konkretisieren, hatten die Bewerber/innen dieses Jahr erstmals die Möglichkeit, zwei Tage in einem unserer Häuser zu hospitieren, bevor wir uns und sie selbst sich für die Ausbildung entschieden haben. So hatten sie von Beginn an einen viel realistischeren Eindruck von der Arbeit und dem Leben in unseren Häusern.” Davon hat auch Florian Pöhls bei einer Hospitation und einem zweiwöchigen Vorpraktikum im Servicehaus profitiert, wo er auch den praktischen Teil seiner Ausbildung absolvieren wird: “Vorher hatte ich noch einige Zweifel, doch das mulmige Gefühl ist schnell verflogen, weil ich sehr gut aufgenommen worden bin und mich gerade die Arbeit mit demenziell erkrankten Menschen sehr erfüllt hat. Auch waren die Kolleginnen längst nicht so gestresst oder unterbesetzt, wie ich erwartet hätte, sondern waren sehr engagiert und mit Spaß bei der Sache.”
Zur schnelleren Einarbeitung in der Praxis trägt darüber hinaus auch der so genannte “Azubi-Ordner” bei, den die AWO im vergangenen Jahr neu herausgegeben hat und in dem alles Wissenswerte versammelt ist: „Alle Infos, die die Auszubildenden vom ersten Tag an benötigen, um sich in unseren Häusern und Diensten zu orientieren”, so Gitta Doege.
Auch ein Ausbildungstag ist für Juli 2015 wieder geplant, bei dem sich die Auszubildenden in Form eines Word Cafés mit den Praxisanleiter/innen und anderen Kollegen/innen über ihre Arbeitserfahrungen austauschen können. “Dieser Austausch sowie allgemein eine hohe ‘Ausbildungskultur’, in der sich alle Mitarbeiter/innen einer Einrichtung verantwortlich dafür fühlen, wertschätzend mit den Auszubildenden umzugehen, sie nach Kräften zu fördern und auf dem Weg zu einem eigenverantwortlichen, kompetenten Handeln zu unterstützen, spielen in unseren Häusern eine sehr große Rolle”, so Gitta Doege.
Kontakt:
Gitta Doege
Leiterin der Kieler Servicehäuser der AWO
stellv. Unternehmensbereichsleiterin der AWO Pflege
Tel: +49 431 53330 10
Mail: gitta.doege@awo-sh.de
Sehen Sie auch die Berichterstattung des Fernsehsenders SAT 1 Regionalfernsehen für Hamburg und Schleswig-Holstein vom 12.05.2015: “Tag der Pflege: Zahl der Auszubildenden in der Altenpflege steigt”.