„Rassismus ist nicht nur in den Köpfen!“

AWO Schleswig-Holstein zum 31. Jahrestag vom Brandanschlag in Mölln

Mölln. Am 23. November 1992 starben bei einem rechtsextremistischen Brandanschlag in Mölln drei Menschen, sieben wurden verletzt. Auch heute, 31 Jahre später, erinnert die AWO-Schleswig-Holstein an diesen Tag:

„Die rechtsextremen Vorfälle in Mölln gehören nicht der Vergangenheit an. Dieser Anschlag prägt noch immer das Leben der Betroffenen und ist Teil der schleswig-holsteinischen Gesellschaft. Es ist wichtig, an diesen Tag zu erinnern. Aber noch wichtiger ist es, den Betroffenen zuzuhören, ihre Geschichte und ihre Gefühle anzuerkennen und mit ihnen und vielen anderen solidarisch für eine friedliche Demokratie zu streiten“, so Wolfgang Baasch, Präsidiumsvorsitzender AWO Schleswig-Holstein. 

Marcus Mesch, Vorsitzender des AWO Ortsvereins Mölln, hob hervor: „Der Ausruf, die Toten mahnen uns, ist für uns alltäglicher Auftrag. Vor Ort engagieren wir uns mit anderen für ein demokratisches Zusammenleben, gegen Hass und Hetze, gegen Rassismus und Antisemitismus. Unser Ziel ist es, dass alle Menschen ‚ohne Angst verschieden sein können‘. Die Demokratie basiert auf dem Engagement von Menschen, auf möglichst vielen Schultern. Es gilt angesichts des Elends in der Welt weder zu verzweifeln noch sich verrückt machen zu lassen, sich vor Ort zu engagieren, um das Abgleiten in die Barbarei zu verhindern.“

Verschiedene Studien belegen: Rassismus, Intoleranz und rechtsextremes Gedankengut sind in Deutschland wieder auf dem Vormarsch. Auch in Schleswig-Holstein ist dies bei weitem nicht nur ein Problem am rechten Rand der Gesellschaft, sondern ein Phänomen, das in allen Teilen der Gesellschaft zu finden ist. 

„Rassismus in all seinen Erscheinungsformen ist eine Ablehnung demokratischer Werte. Es ist eine Ablehnung der Menschenwürde, der Freiheit, der Gleichheit und des Rechts auf Schutz und Sicherheit. Der Brandanschlag von Mölln macht deutlich, dass diese Ablehnung nicht nur in den Köpfen existiert, sondern sich auch in Taten ausdrückt. Und diese Taten kosten Menschenleben. Es ist daher unser aller Aufgabe, diese Taten nicht zu vergessen und vor allem in Zukunft zu verhindern“, so Baasch.

Die Arbeiterwohlfahrt Schleswig-Holstein ist seit mehr als 10 Jahren Träger der Regionalen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus, sensibilisiert die eigenen Mitglieder in Antirassismustrainings und hat einen eigenen Beauftragten für interkulturelle Öffnung für alle AWO-Geschäftsbereiche.

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