AWO-Präsidentin Kathrin Sonnenholzner besucht Schleswig

Steigende Kosten drohen zur Armutsfalle zu werden 

Schleswig, 27. Oktober 2022. Im Zuge ihrer Deutschlandreise zum Thema Armut macht AWO-Präsidentin Kathrin Sonnenholzner Halt in Schleswig. Gemeinsam mit dem Präsidiumsvorsitzenden der AWO Schleswig-Holstein Wolfgang Baasch, dem Vorstandsvorsitzenden Michael Selck und Maren Korban, Geschäftsführerin AWO-Schleswig, besucht Sonnenholzner das AWO-Familienzentrum in Schleswig-Brautsee und den AWO-Sozialladen „Silberfüchse“ in Schleswig-Friedrichsberg. „Es ist gut zu sehen, wie präsent die AWO auch in Schleswig ist. Die Haupt-und Ehrenamtlichen unterstützen die Menschen vor Ort professionell und mit sehr viel Leidenschaft in vielen Lebenslagen. Gerade in diesen Zeiten ist das wichtig. Die Energiekosten, Lebensmittelpreise und Mieten steigen durch den Ukraine-Krieg immer weiter. Schon vor der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine war unsere Gesellschaft von Ungleichheit geprägt. Immer mehr Menschen geraten durch die aktuell steigenden Preise in existenzielle Not. Wir müssen verhindern, dass diese Entwicklung den sozialen Frieden und den Zusammenhalt im Land gefährdet“, so Kathrin Sonnenholzner bei ihrem Besuch.

Die langjährige AWO-Geschäftsführerin Maren Korban verwaltet die örtlichen Institutionen und kennt die Situation vor Ort sehr gut: „Es ist gut, dass unsere Angebote von den Menschen genutzt werden. Trotzdem kommen auch wir an unsere Grenzen. Armut betrifft gerade in Schleswig viele unterschiedliche Menschen. Und da darf man nicht immer nur an den Sozialhilfeempfänger*innen denken. Gerade Familien, die trotz Arbeit wenig in der Tasche haben, suchen verstärkt unsere Angebote.“

In Schleswig-Holstein gilt nach dem aktuellen Sozialbericht ein Einpersonenhaushalt mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 1 052 Euro im Monat als arm. Die Armutsrisikoschwelle für einen Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern im Alter von unter 14 Jahren liegt bei 2 210 Euro. Rund 15,9 Prozent der Schleswig-Holsteinischen Bevölkerung ist von Armut betroffen. „Schleswig-Holstein ist von den westlichen Bundesländern oft das Schlusslicht. Das zeigt gerade erst wieder die Bertelsmann-Studie zu unseren Grundschulen und KiTas, aber auch der aktuelle Sozialbericht. Schleswig-Holstein ist ein Niedriglohnbundesland. Sowohl die aktuelle Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik haben bisher keine ausreichenden Maßnahmen hervorgebracht, die langfristig und strukturell diese Probleme angehen. Die aktuellen Hilfspakete von Bund und Land mögen vielen Menschen kurzfristig helfen. Langfristig braucht es aber strukturelle Reformen, um die Sozialsystem an die aktuelle gesellschaftliche Situation anzupassen“, so Wolfgang Baasch, AWO-Präsidiumsvorsitzender Schleswig-Holstein.

Kathrin Sonnenholzner und Wolfgang Baasch im AWO Sozialladen
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