Gute Pflegegutachten gehen nur persönlich

AWO Pflege Schleswig-Holstein fordert Modernisierung des Medizinischen Dienstes

Kiel, 15. Dezember 2022. Anlässlich des Antrags der Koalitionsparteien CDU und Bündnis 90/Die Grünen „Pflegebegutachtung weiterentwickeln und digitaler gestalten“ äußert sich Ulrike Kömpe, Geschäftsführerin der AWO Pflege Schleswig-Holstein wie folgt: „Der Antrag der Koalitionsparteien nennt die richtigen Probleme in der Pflegebegutachtung, die Schlussfolgerungen für Lösungsansätze sind aber zu kurz gesprungen. Zwar sind vereinfachte Formulare und verbesserte Datensätze eine Arbeitserleichterung, angesichts des steigenden Bedarfs an Pflegegutachten aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Der Medizinische Dienst ist in seiner jetzigen Form bindet wahnsinnig viel Arbeitskraft in Sachen Verwaltung. Einzelne Maßnahmen können daher nur die ersten Schritte zu einer größeren Reform sein.“

Laut Antrag ist der aktuelle Stand von Verfristungen stetig steigend und beläuft sich allein beim MD Nord auf mehrere Tausend Anträge. Die steigenden Antragszahlen und der Mangel an Arbeits- und Fachkräften führen in zunehmendem Maße zu Drucksituationen. Kömpe weiter: „Die Drucksituation zu lösen, indem man die persönlichen Gutachten einsparen will, ist absolut falsch. Das persönliche Pflegegutachten ist die zentrale Aufgabe des Medizinischen Dienstes und einer der Kernkompetenzen der ausgebildeten Pflegefachkräfte. Wenn der Pflegegrad nicht richtig erkannt wird, bekommt der zu Pflegebedürftige nicht die Pflege, die er dringend braucht! Mehrere Tausend verzögerte Anträge machen deutlich: der Medizinische Dienst und das Begutachtungssystem müssen mit Blick auf die Menschen reformiert werden!“

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