AWO Schleswig-Holstein feiert Marie-Juchacz-Empfang in Neumünster

Gertrud-Völcker-Medaille an Brigitte Siedschlag und Wulf-Dieter Stark-Wulf verliehen

Neumünster. Vor 104 Jahren hat Marie Juchacz die Arbeiterwohlfahrt gegründet und sich zeitlebens insbesondere für die Rechte von Frauen engagiert. Zudem hielt sie im AWO Gründungsjahr 1919 als erste Abgeordnete eine parlamentarische Rede im Deutschen Reichstag. Um ihr Lebenswerk zu ehren, feiert die AWO Schleswig-Holstein am 15. März, dem Geburtstag Marie Juchacz, ihren Jahresempfang.

 

Im Zentrum des Abends stand die Bekämpfung von Armut. Um 18 Uhr eröffnete der Präsidiumsvorsitzende Wolfgang Baasch die Feierlichkeit und begrüßte die 130 Gäste im Alten Stahlwerk Neumünster: „Es ist schön, dass wir nach dieser langanhaltenden Corona-Pandemie diesen Abend zusammen feiern können. Aber es gibt auch viel zu tun. Die vielen Krisen haben sichtbar gemacht wie groß die sozialen Unterschiede in diesem Land sind und dass es für die Bekämpfung von Armut stetigen Einsatz braucht. Unser aller Einsatz!“

 

Die DGB-Vorsitzende Laura Pooth setzte in ihrem anschließenden Vortrag „Nachsitzen! – Die Armutsbekämpfung in Schleswig-Holstein“ einen besonderen Schwerpunkt auf das Thema Kinderarmut: „In Schleswig-Holstein mögen die Menschen vielleicht glücklicher sein als im Rest der Republik, aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es zu viele Menschen gibt, die hier in Armut leben müssen. Fast jedes fünfte Kind in Schleswig-Holstein wächst in finanzieller Armut auf. Kinderarmut verharrt seit langem und auch während der Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs auf einem zu hohen Niveau. Der DGB wird auch weiterhin gemeinsam mit der AWO politische Maßnahmen einfordern, die nicht nur die Folgen von Armut abfedern, sondern mit denen die Ursachen von Armut effektiv bekämpft werden. Dazu gehört für uns vor allem der Einsatz für Löhne und Arbeitsbedingungen, die vor Armut schützen.“

 

Gertrud-Völcker Medaille für Brigitte Siedschlag und Wulf-Dieter Stark-Wulf

 

Mit der Gertrud-Völcker Medaille, der höchsten Auszeichnung der Arbeiterwohlfahrt Schleswig-Holstein, ehrt der Verband Personen, die sich in besonderer Weise für die Arbeiterwohlfahrt eingesetzt haben. In diesem Jahr verlieh Wolfgang Baaschdiese Ehrung an Brigitte Siedschlag aus Neumünster und Wulf-Dieter Stark-Wulf aus Gettorf.

 

„Die AWO Seniorenclubs, das Projekt „Buchstark“ und das Seniorenbüro sind nur einige der vielen Projekte, die Brigitte Siedschlag ins Leben gerufen hat. Menschen zusammenzubringen und ihnen die gleichen Chancen zu ermöglichen, zeichnen ihre Arbeit aus“, ehrte der Präsidiumsvorsitzende die Neumünsteranerin Brigitte Siedschlag, die seit 1994 Mitglied der Arbeiterwohlfahrt und von 2019-2022 des Präsidiums war.

 

Wulf-Dieter Stark-Wulf, seit 45 Jahren Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, gründete 1977 die AWO Gettorf und Umgebung e.V. und war von 1998 bis 2020 ihr Vorsitzender. „Er schuf helfende neue Angebote weit über Gettorf hinaus, die nach wie vor für viele Menschen wichtig sind, wie zum Beispiel die Seniorenwohnanlage Lindenhof und der Mobile Soziale Hilfsdienst. Egal ob jung oder alt, gesund oder krank, der Mensch und das gemeinsame Schaffen, stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit“ würdigte Baasch Stark-Wulfs Engagement.

 

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