Freiwilliges Engagement stärken!

AWO SH zum Internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember

Kiel. Rund 5.000 ehrenamtlich Engagierte leisten in Schleswig-Holstein in Einrichtungen, Projekten, Angeboten oder auch als ehrenamtliche Vorstände der Orts-, Kreis- und Stadtverbände der AWO ihren wertvollen Beitrag für Zusammenhalt und Hilfe. Die Projekte und Angebote sind vielfältig und reichen beispielsweise vom Senioren-Digital-Café über Lesepaten in der Kita bis zum sehr qualifizierten Ehrenamt wie bei der Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten. „Unsere Ehrenamtlichen ermöglichen in unzähligen Projekten und Angeboten Zugang zum gesellschaftlichen, kulturellen oder digitalen Leben und vieles mehr. Dafür ist der 5. Dezember ein sehr geeigneter Zeitpunkt, um inne zu halten und Danke zu sagen“, erklärt Wolfgang Baasch, Präsidiumsvorsitzender des AWO Landesverbandes Schleswig-Holstein e.V.

Immer weniger Freiwillige engagieren sich ehrenamtlich in Vorständen von z.B. Ortsvereinen, obwohl gleichzeitig großes Interesse für ein Engagement besteht. „Unsere Ehrenamtlichen melden uns zurück, dass sie sich den gesetzlichen Anforderungen und auch den Verwaltungsaufgaben oft nicht mehr gewachsen fühlen“, so Wolfgang Baasch weiter. Die Themen seien vielschichtiger und anspruchsvoller geworden: Datenschutz, Versicherungen, Steuererklärungen, Anträge auf Gemeinnützigkeit, Transparenzregister u.v.a.m. Hinzu kämen immer neue Vorgaben und Regelungen, die zwingend zu erfüllen seien. „Daher ist es wichtig, vielschichtige Fortbildungs– und Entwicklungsmöglichkeiten für ehrenamtlich Engagierte bereitzuhalten. Als Landesverband bieten wir seit Jahren sehr gut nachgefragte, attraktive Fortbildungen und Veranstaltungen an, die zu spezifischen Ehrenämtern, wie dem Ämterlotsen / der Ämterlotsin, oder zu Bereichen wie Gesprächsführung oder Datenschutz- und Verwaltungsfragen Wissenswertes vermitteln und auch die ehrenamtlich Engagierten miteinander vernetzen. Wir sehen jedoch die dringende Notwendigkeit, dass das Ehrenamt spürbar entlastet wird. Denn ohne die Vereine würde vieles gar nicht möglich sein, auch von Seiten des Landes, das ja viele Aufgaben ans (qualifizierte) Ehrenamt delegiert bzw. delegieren möchte “, erläutert der Präsidiumsvorsitzende.

Dennoch lassen sich zu wenige Ehrenamtliche auf die – langfristige – Verantwortung in den Ortsvereinsvorständen ein. „In Gesprächen erfahren wir, dass sie sich eher eine flexiblere Anbindung für ein Engagement wünschen, angepasst an die sich verändernden Lebensrealitäten“, betont Wolfgang Baasch.

Zur Landtagswahl 2022 hatte der AWO Landesverband für die Förderung des Ehrenamtes eine künftige Landesregierung aufgefordert, gestalterisch zu wirken. Zentrale Forderungen waren und sind dafür, dass mehr Rentenpunkte für jedes Ehrenamtsjahr angerechnet werden, ggf. Arbeitslosengeld länger auszuzahlen, den öffentlichen Nahverkehr (49-Euro-Ticket) zu vergünstigen, den Anspruch auf Bildungsurlaub auszubauen und die Kosten dafür zu übernehmen sowie den Freibetrag bei der Einkommenssteuer zu erhöhen.

Viele Menschen verbinden das rote Herz der AWO mit Einrichtungen der Pflege, der Flüchtlingsarbeit oder mit Kindertagesstätten. „Doch die AWO ist mehr als das“, erklärt Michael Selck, AWO Vorstandsvorsitzender, „die AWO gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland, wir sind Mitgliederverband, soziales Unternehmen und sozialpolitische Interessenvertretung. In Stellungnahmen äußern wir uns gegenüber der Regierung und dem Schleswig-Holsteinischen Landtag und informieren die Öffentlichkeit zu wichtigen sozialpolitischen Themen wie Stärkung der Demokratie, Armutsbekämpfung oder Teilhabe im Alter.“ 

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